Kirchenraum

 

Einige Daten zur Kreuzkirche

Außenmaße
Länge: 62 Meter, Breite: 45 Meter, Firsthöhe: 36 Meter
Innenmaße
Länge: 38 Meter, Breite: 36 Meter, Gewölbehöhe: 28 Meter
Sitzplätze
ca. 3200

Die Eingangsportale der Kreuzkirche öffnen sich vor Ihnen; Sie lassen den mächtigen, schlichten Raum auf sich wirken. Irgendwann geht der Blick hinauf und Sie sehen das einfache lateinische Kreuz im weißen Stuck der Decke, die die größte Kirche der sächsischen Landeshauptstadt überwölbt.

Die Schlichtheit des Raumes war beim Wiederaufbau der Kirche nach dem 2. Weltkrieg Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts ursprünglich als Provisorium gedacht. Nach und nach setzte sich aber die Überzeugung durch, dass dieses Aussehen der Kirche bewahrt werden soll, um so an die Zerstörung Dresdens zu erinnern.
Auch bei der bis 2006 erfolgten Sanierung der Kirche wurde darauf geachtet, dass der Charakter der Kirche in diesem Sinne erhalten bleibt.

Durch die Beschädigung von 1945 wie auch den anschließenden Wiederaufbau wurde die 1900 entstandene Ausstattung der Kreuzkirche stark reduziert. Dennoch sei auf einige erhaltene und auf einige später von anderer Stelle in die Kirche geholte bzw. neue Stücke hingewiesen.

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Der Eingangsbereich

Von einem Epitaph, und zwar für den 1634 verstorbenen Kanzler David Peifer, stammt auch die seit 1955 in der südlichen Nische in der Eingangshalle am Eingang A aufgestellte Christusfigur. Ursprünglich gehörte sie zu dessen Grab auf dem Kirchhof der alten Frauenkirche, gelangte dann in den Keller des Baues von George Bähr und wurde dort 1893 entdeckt und anschließend im Innenraum aufgestellt. Während des Krieges kam sie in das Gewölbe unter dem dortigen Altarraum und wurde ca. 1946 daraus geborgen und später in der Kreuzkirche aufgestellt. Man hat sie sowohl als Ecce homo als auch als Schmerzensmann angesehen, was beides Fragen aufwirft. In ihrer viel stärkeren Körperbewegung weist sie bereits die Entwicklung zu beinahe barocken Formen. Als ihr Schöpfer wird Sebastian Walther oder sein Schwiegersohn Zacharias Hegewald vermutet.

In der Nische auf der anderen Seite des Eingangsbereiches befindet sich seit Februar 2012 eine Stele aus Sandstein. Sie wurde zur Erinnerung der am 13. Februar 1945 umgekommenen Kruzianer und Pfarrer der Kreuzkirche errichtet.

Außerdem befinden sich im Eingangsbereich der Kreuzkirche zwei bemerkenswerte Reliefs.

Auf der linken Seite ist das Wappen des letzten katholischen Pfarrers der Kreuzkirche, Dr. Peter Eisenberg, mit der Jahreszahl 1518 zu sehen.

Das andere Relief zeigt eine Brücke mit einem Kreuz in der Mitte. Es weist darauf hin, dass die Vermögen der früher dem Hl. Nicolai geweihten, seit 1388 "Kirche zum Heiligen Kreuz" genannten Kirche und der Elbbrücke in einem Brückenamt - seit etwa Anfang des 14. Jahrhunderts - zusammengelegt worden waren, was bis zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten blieb.

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Das Kirchenschiff

Das Kirchenschiff der Kreuzkirche, was Mittelschiff und zwei Seitenschiffe umfasst, bietet ca. 1000 Besuchern Platz. Das Gestühl wurde im Zuge der Innensanierung der Kirche zu Beginn dieses Jahrhunderts erneuert.

In den Seitenschiffen sind zwei Bronzereliefs betrachtenswert. Sie widmen sich den Themen "Weihnachten" und "Pfingsten" und wurden von dem Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts in Dresden lebenden und wirkenden Bildhauer Heinrich Rudolph Hölbe geschaffen.

Ebenfalls in den Seitenschiffen sind 4 Evangelistenfiguren zu sehen, die von der Ende des 19.Jahrhunderts neu gestalteten Kanzel stammen.

Im Fenster des rechten Seitenschiffes befindet sich ein eingesetztes Glasbild. Dabei handelt es sich um ein Geschenk der Brüder von Taizé. Der Gründer des ökumenischen Ordens, Frère Roger Schutz  überreichte es 1980 bei einem Besuch in Dresden. Es stellt die Verklärung Christi dar.

Der Altarraum

Vom Altaraufbau, den ursprünglich überlebensgroße Statuen der Apostel Petrus und Paulus von Richard König flankierten und eine vom Bildhauer Friedrich Offermann geschaffene Gruppe des Auferstandenen mit Maria Magdalena und dem Apostel Thomas bekrönte, blieben nur das Kreuzigungsgemälde (Öl auf Leinwand) von Anton Dietrich mit deutlichen Spuren vom Brand 1945 und der Unterbau erhalten.

 

 

Zentrum des Unterbaus ist das von Heinrich Epler geschaffene Bronzerelief, das an den 6. Juli 1539 und damit an die Einführung der Reformation auch im albertinischen Sachsen erinnert: An jenem Tag wurde in der Kreuzkirche zum ersten Mal das Abendmahl nach evangelischem Verständnis gefeiert. Auf das Abendmahl und die früher übliche Unterscheidung in Brot- und Kelchseite verweisen die in Marmor ausgeführten Reliefs mit Getreideähren und Weinreben.

Den Altarraum prägen seitlich zwei von Ernst Paul gearbeitete Sandsteinreliefs, die Martin Luther (Südseite) und Philipp Melanchthon (stark beschädigt, Nordseite) zeigen.

 

Am Übergang vom Altarraum zum Mittelschiff befindet sich auf der Nordseite seit 1955 eine Bronzekanzel. Sie wurde aus der Kriegsruine der (alten) Zionskirche in der Südvorstadt hierher versetzt. Jener 1912 vollendete Bau stammte ebenfalls von den Architekten Schilling & Graebner.

Zumindest die an der Kanzel vorhandenen Reliefs mit Darstellungen der vier Evangelisten gestaltete der Bildhauer Selmar Werner, was seine Initialen neben Lukas belegen.

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Die Schützkapelle

Zum Gedenken an den langjährig in Dresden wirkenden Hofkapellmeister Heinrich Schütz (1585-1672) stiftete der ehemalige Kreuzkantor Rudolf Mauersberger (1889-1971) Ausstattungsgegenstände für die Schütz-Kapelle.

Die Schütz-Kapelle ist heute als Raum für Andachten und Stille konzipiert. Auf einem Altar steht das Nagelkreuz von Coventry, was der Kreuzkirche 1986 als Zeichen der Versöhnung überreicht wurde und die Kreuzkirche damit als Nagelkreuzzentrum ausweist. Dort wird an jedem Freitag, 12.00 Uhr, wie in vielen anderen Nagelkreuzzentren der Welt, das Versöhnungsgebet von Coventry gebetet. siehe auch

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Große Jehmlich-Orgel

1956 begann die Planung der Hauptorgel. Von vornherein war ein viermanualiges Werk mit Schleifladen und mechanischer Spieltraktur über der Chorempore vorgesehen. Die Verantwortlichen der Orgelwerkstatt Gebrüder Jehmlich und die Sachberater einigten sich 1961 auf 76 Register auf 4 Manualen (Hauptwerk, Kronwerk, Schwellwerk, Brustwerk) und Pedal. Die Disposition war auf Klangfülle und Vielseitigkeit angelegt. Allerdings wurde bei der Intonation ein eher transparenter Klang angestrebt. So bestach die 1963 vollendete Orgel  weiter

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