Die Schlichtheit des Raumes war beim Wiederaufbau der Kirche nach dem 2. Weltkrieg Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts ursprünglich als Provisorium gedacht. Nach und nach setzte sich aber die Überzeugung durch, dass dieses Aussehen der Kirche bewahrt werden soll, um so an die Zerstörung Dresdens zu erinnern.
Auch bei der bis 2006 erfolgten Sanierung der Kirche wurde darauf geachtet, dass der Charakter der Kirche in diesem Sinne erhalten bleibt.
Durch die Beschädigung von 1945 wie auch den anschließenden Wiederaufbau wurde die 1900 entstandene Ausstattung der Kreuzkirche stark reduziert. Dennoch sei auf einige erhaltene und auf einige später von anderer Stelle in die Kirche geholte bzw. neue Stücke hingewiesen.
Der Eingangsbereich
Von einem Epitaph, und zwar für den 1634 verstorbenen Kanzler David Peifer, stammt auch die seit 1955 in der südlichen Nische in der Eingangshalle am Eingang A aufgestellte Christusfigur. Ursprünglich gehörte sie zu dessen Grab auf dem Kirchhof der alten Frauenkirche, gelangte dann in den Keller des Baues von George Bähr und wurde dort 1893 entdeckt und anschließend im Innenraum aufgestellt. Während des Krieges kam sie in das Gewölbe unter dem dortigen Altarraum und wurde ca. 1946 daraus geborgen und später in der Kreuzkirche aufgestellt. Man hat sie sowohl als Ecce homo als auch als Schmerzensmann angesehen, was beides Fragen aufwirft. In ihrer viel stärkeren Körperbewegung weist sie bereits die Entwicklung zu beinahe barocken Formen. Als ihr Schöpfer wird Sebastian Walther oder sein Schwiegersohn Zacharias Hegewald vermutet.
Außerdem befinden sich im Eingangsbereich der Kreuzkirche zwei bemerkenswerte Reliefs.
Das andere Relief zeigt eine Brücke mit einem Kreuz in der Mitte. Es weist darauf hin, dass die Vermögen der früher dem Hl. Nicolai geweihten, seit 1388 "Kirche zum Heiligen Kreuz" genannten Kirche und der Elbbrücke in einem Brückenamt - seit etwa Anfang des 14. Jahrhunderts - zusammengelegt worden waren, was bis zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten blieb.
Das Kirchenschiff
Ebenfalls in den Seitenschiffen sind 4 Evangelistenfiguren zu sehen, die von der Ende des 19.Jahrhunderts neu gestalteten Kanzel stammen.
Vom Altaraufbau, den ursprünglich überlebensgroße Statuen der Apostel Petrus und Paulus von Richard König flankierten und eine vom Bildhauer Friedrich Offermann geschaffene Gruppe des Auferstandenen mit Maria Magdalena und dem Apostel Thomas bekrönte, blieben nur das Kreuzigungsgemälde (Öl auf Leinwand) von Anton Dietrich mit deutlichen Spuren vom Brand 1945 und der Unterbau erhalten.
Zentrum des Unterbaus ist das von Heinrich Epler geschaffene Bronzerelief, das an den 6. Juli 1539 und damit an die Einführung der Reformation auch im albertinischen Sachsen erinnert: An jenem Tag wurde in der Kreuzkirche zum ersten Mal das Abendmahl nach evangelischem Verständnis gefeiert. Auf das Abendmahl und die früher übliche Unterscheidung in Brot- und Kelchseite verweisen die in Marmor ausgeführten Reliefs mit Getreideähren und Weinreben.
Zumindest die an der Kanzel vorhandenen Reliefs mit Darstellungen der vier Evangelisten gestaltete der Bildhauer Selmar Werner, was seine Initialen neben Lukas belegen.
Die Schützkapelle
Zum Gedenken an den langjährig in Dresden wirkenden Hofkapellmeister Heinrich Schütz (1585-1672) stiftete der ehemalige Kreuzkantor Rudolf Mauersberger (1889-1971) Ausstattungsgegenstände für die Schütz-Kapelle.
Die Schütz-Kapelle ist heute als Raum für Andachten und Stille konzipiert. Auf einem Altar steht das Nagelkreuz von Coventry, was der Kreuzkirche 1986 als Zeichen der Versöhnung überreicht wurde und die Kreuzkirche damit als Nagelkreuzzentrum ausweist. Dort wird an jedem Freitag, 12.00 Uhr, wie in vielen anderen Nagelkreuzzentren der Welt, das Versöhnungsgebet von Coventry gebetet. siehe auch
Große Jehmlich-Orgel
1956 begann die Planung der Hauptorgel. Von vornherein war ein viermanualiges Werk mit Schleifladen und mechanischer Spieltraktur über der Chorempore vorgesehen. Die Verantwortlichen der Orgelwerkstatt Gebrüder Jehmlich und die Sachberater einigten sich 1961 auf 76 Register auf 4 Manualen (Hauptwerk, Kronwerk, Schwellwerk, Brustwerk) und Pedal. Die Disposition war auf Klangfülle und Vielseitigkeit angelegt. Allerdings wurde bei der Intonation ein eher transparenter Klang angestrebt. So bestach die 1963 vollendete Orgel weiter